Zugunglück in Spanien: Warum ?

Wie es zu der Raserei des Zuges mit 190 km in einer kritisch-engen Kurve kam, werden die Ermittlungen beantworten.  Anmerkungen mit Erfahrungen aus jahrelanger Arbeit im "Inneren" der Schienenfahrzeugbranche. Helga KARL

Höchste Anforderungen an Züge / Systeme durch die Überlagerung von Kurvenfahrt und hoher Geschwindigkeit

Die Überlagerung der Anforderungen an den Zug durch Kurvenfahrt und hoher Geschwindigkeit führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem solchen Unfall, vorhersehbar.

Kurvenfahrt zusammen mit hoher Geschwindigkeit lässt die Anforderungen an den Zug und die einzelnen technischen System eines Zuges buchstäblich emporschnellen.

Neigetechnik Züge

Die Störanfälligkeit der Neigetechnik-Züge beispielsweise hat mit dieser Komplexität zu tun. Neigetechnik-Züge für die DB und weitere Betreiber werden in Deutschland in Hennigsdorf (Brandenburg, am Rande von Berlin) hergestellt. Der Fahrzeughersteller hieß früher Daimler-AEG Hennigsdorf, dann ADtranz ABB und Daimler, danach DaimlerChryslerRailsSystem, jetzt Bombardier - die Abfolge der Unternehmensnamen bezeichnet den Fusions- und Verkaufsprozess in der Schienenfahrzeugbranche innerhalb weniger Jahre. In jenen Jahren arbeitete ich im "Inneren" der Branche (Verbundprojekt MontLoWe).

 

Bei der Fahrzeugentwicklung und dem Fahrzeugeinsatz: Manchmal genügt eine kleine Änderung der Streckenführung in der physischen Wirklichkeit, abweichend von den dokumentierten Streckendaten oder Annahmen bei der Fahrzeug- und Systementwicklung, und eine Grenze wird unvorhersehbar überschritten, jenseits der es zur Störung bis zur Zer-Störung kommt. Das Sicherheitssystem "außerhalb" des Fahrzeugs, organisatorische Rahmenbedingungen und technische Sicherheitssysteme, muss nach menschlichem Ermessen garantieren, dass die Fahrzeuge nicht in jenen Belastungsbereich geraten können, der zum Unfall und in die Katastrophe führt. Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Kurve und die Einhaltung gehören dazu.

Automatische Geschwindigkeitsmessung und Geschwindigkeitsreduzierung rechtzeitig vor der Kurveneinfahrt sind zwingend

Das Zugunglück in Spanien wurde aufgezeichnet, ein rasend schneller Zug fährt in die Kurve und entgleist. Ich habe mir das Video - es ist heute Nacht bei ARD abrufbar eingestellt - mehrfach angesehen. Hier geht es um eine bekannte Strecke. Die Paramenter sind bekannt.

Zwingend notwendig ist hier ein funktionierendes technisches Sicherheitssystem, das rechtzeitig vor der Kurveneinfahrt die sehr hohen Geschwindigkeiten der Züge, von der Hochgeschwindigkeitsstrecke kommend, misst und eine automatische Geschwindigkeitsreduzierung der Züge durchführt. Funktioniert dieses Sicherheitssystem  nicht, führt diese Sicherheitslücke fast automatisch in die Katastrophe.

 

Prof. Peter Mnich sagte im ZDF-Interview, die staatliche Aufsicht sollte keine Betriebsgenehmigung erteilen, wenn kein lückenloses Sicherheitssystem für die Strecke implemetiert ist. Peter Mnich und ich haben uns in den Jahren meiner Arbeit innerhalb der Schienenfahrzeugbranche getroffen und ausgetauscht. Er ist ein Kenner von Hochgeschwindigkeitsstrecken, weltweit. Der Lokführer solcher Hochgeschwindigkeitszüge habe keine Möglichkeit, selber (im akuten Krisenfall) eingreifen zu können, ist die Bewertung von  Peter Mnich.

Zugunglück in Spanien: Wer hat hier versagt?

Die Technik bei der automatischen Geschwindigkeitsmessung und der notwendigen automatischen Geschwindigkeitsreduzierung? Was ist genau passiert, dass dieser Zug mit 190 km in die enge Kurve gefahren ist?

Menschen ? Welche wann und in welchen Entscheidungssituationen ?

 

Ich bin fassungslos und traurig angesichts der vielen Toten und Verletzten.

 

Helga Karl

 

Autorin der Texte Helga Karl

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Kommentare: 8
  • #1

    Projektpartner aus der MontLoWe-Zeit (Sonntag, 28 Juli 2013 09:17)

    Liebe Frau Karl,
    als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich dachte mir schon, dass Sie sich nach dem Zugunglück in Spanien irgendwo zu Wort melden.
    Es gab zwischen dem Ende der Hochgeschwindigkeitsstrecke und der Kurve offenbar kein installiertes System zur automatischen Geschwindigkeitsreduzierung.

    Zu Ihrem Handeln früher, zur Sicherung von Adtranz und Hübner vor Ausspähung: Sie haben sehr verantwortlich gehandelt und jedes Vertrauen in Sie gerechtfertigt. Es ist schäbig, wie Sie später "von Daimler" und anderen im Stich gelassen worden sind. Wir als Mitarbeiter haben vieles erst spät und lückenhaft erfahren.
    Ich nenne meinen Namen nicht, ich arbeite noch dort.
    Ihnen alles alles Gute, liebe Frau Karl!
    Ihr früherer "Projektpartner"

  • #2

    Evangelina Bode (Mittwoch, 01 Februar 2017 21:59)


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